Düzen Tekkal ist eine Kriegsberichterstatterin, Politikwissenschaftlerin, Autorin, Filmemacherin und Fernsehjournalistin. Sie wurde 1978 als Kind einer jesidischen Einwandererfamilie in Hannover geboren und ist Kurdin, Jesidin und Deutsche.
Nach ihrem Studium begann sie als Fernsehjournalistin bei RTL und arbeitete dort als Redakteurin und Reporterin für verschiedene Formate wie Stern TV, Spiegel TV und Extra – Das RTL Magazin.
2010 erhielt sie für ihre Reportage „Angst vor den neuen Nachbarn“, in der sie jugendliche Straftäter mit Migrationshintergrund porträtiert, den Bayerischen Fernsehpreis.
Für ihren Dokumentarfilm „Háwar – Meine Reise in den Genozid“ reiste sie 2014 in den Irak und musste mitansehen wie der sogenannte „Islamische Staat“ (IS) ihr eigenes Volk, die im Nordirak ansässigen Jesiden, verfolgte und ermordete. In ihrem zweiten Film „Jiyan – Die vergessenen Opfer des IS“, welcher 2020 Premiere hatte, begleitete Düzen Tekkal, eine aus IS-Gefangenschaft befreite Jesidin, die zum Zweck der Aufarbeitung und Verfolgung der Verbrechen an ihrem Volk in den Nordirak zurückkehrt.
Düzen Tekkal gründete mit mehreren ihrer Schwestern den gemeinnützigen Verein HÁWAR.help e.V., der verschiedene Projekte betreibt wie „Back to Life“, für welches die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock 2021 die Schirmherrschaft übernahm, „Scoring Girls“ unter der Schirmherrin Anne Will sowie „School Talks“.
Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Courage-Preis für aktuelle Berichterstattung des Journalistinnenbundes 2016, den AJC-RAMER-Preis 2017 für ihren Einsatz zur Stärkung von Demokratie und Menschenrechten, sowie den Preis „Frau Europas 2018“.
Seit 2021 ist Düzen Tekkal Sachverständige im Bundestag bei der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zur Menschenrechtslage in der Türkei.